Der Magnetberg

Erstveröffentlichung: 1989

Genre: Roman / Familiengeschichte

Inhalt

Mit aller Macht versucht der konservative Gutsbesitzer Carl Friedrich Brandau, die politische Gegenwart aus seiner von Tradition geprägten Welt auszublenden. Doch das idyllische Landleben mit seinen Ausritten, Hausmusiken und Pfingstfesten unter blühendem Flieder birgt eine grausame Wahrheit, die sich hinter der Fassade der bürgerlichen Ordnung verbirgt.

Nur Thea, die jüngste Tochter Brandaus, wagt es, nach dieser Wahrheit zu fragen.

Pressestimmen

Frankfurter Rundschau

"Auf einem Berg, der zum idyllisch gelegenen Gutshof der Brandaus bei Halberstadt in der Magdeburger Börde gehört, errichten die Nazis ein Arbeitslager für politische Häftlinge. Der Gutsherr und seine Familie verhalten sich so wie Millionen Deutsche: Sie wenden sich ab, sie wollen nichts wissen.

Der Magnetberg ist die Geschichte einer in ihrem apolitischen Konservativismus typischer Gutsfamilie aus dem Magdeburgischen, der Hitler schon seiner Umgangsformen wegen instinktiv zuwider ist, die aber nicht sehen will, daß es schon längst nicht mehr darum geht, ob man die Nazis einladen will oder nicht. Das Leben soll weitergehen, wie bisher: ... Politik findet in Berlin statt und hat nichts mit einem zu tun...

Cornelia Rimpau will nicht einfach noch einmal eine Familiengeschichte erzählen, sie bewegt die Frage, warum das Desinteresse an Politik in diesen Kreisen so stark war, daß ihm letztlich sogar die eigene Familie geopfert wird... Dieses Debüt zeichnet eine erstaunlich genaue und lebendige Sprache aus, mit der sie die Gratwanderung zwischen einem Abgleiten in die trügerische Idylle einerseits und soziologisieren- der Interpretation andererseits literarisch sicher gestaltet. Und so kann man sich beim Lesen noch einmal in eine vergangene, fremde Welt hineinversetzen. Das Fragen beginnt dabei von allein."

Klaus Harprecht

"Cornelia Rimpau gelang in ihrem neuen Buch eine eindrucksvolle Steigerung ihres Könnens:
in der Charakterzeichnung der Persönlichkeiten, in der anspruchsvollen Komposition, im raffinierten Gewebe der Handlungen – und im Mut zur Realität: eine Seltenheit im deutschen Unterhaltungsroman. Gratulation."