Der amerikanische Offizier
Generationenübergreifende Belletristik
Inhalt
Der Unfall geschieht an einem Sommermorgen in Südfrankreich. Marie, ein neun- jähriges Mädchen, überlebt als Einzige. Sie erinnert sich nur noch an den Aufprall, an den Schrei ihrer Mutter. Was mit dem Koffer passierte, in dem ihre Eltern ein berühmtes Bild von Corot transportierten, weiß sie nicht mehr, aber ihre Albtäume zeugen noch fünfzehn Jahre später davon, dass ihr Gedächtnis das Geheimnis bewahrt.
Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten findet Marie im verfallenen Gutshaus der Familie bei Halberstadt das Tagebuch ihrer Großmutter. Es erzählt die Geschichte einer großen Liebe. Der Liebe zu William, dem amerikanischen Offizier, dem sie im Chaos der Nachkriegszeit begegnet. Doch die Aufzeichnungen sind voller Rätsel, verweisen auf ein anderes Bild von Corot, auf den jüdischen Friedhof von Halberstadt und ein Konto in der Schweiz.
Marie verfolgt die Spuren und bemerkt, dass ein Fremder sie fortwährend beschattet. Der Franzose Maurice taucht immer auf, wenn es brenzlig für sie wird. Er erobert ihr Herz, aber ihr wacher Verstand lässt sich nicht lähmen. Auf der Jagd nach den verschwundenen Bildern begreift sie, warum ihre Eltern sterben mussten, und weiß, was sie tun muss.
Von der Autorin
„Die Arbeit an diesem Buch hat mir ungeheuren Spaß bereitet, weil sie so eng mit unserem Leben und unseren Erfahrungen nach der Wende von 1989 verknüpft war. Ohne die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten 1991 wäre mein dritter Roman nicht denkbar gewesen: die verlassenen, verwohnten Gutshäuser, die Frage nach verschwundenen Gemälden und anderen kostbaren Gegenständen, die nächtliche Dunkelheit in den Dörfern der ehemaligen DDR, die internationale Debatte über den Verbleib jüdischer Vermögenswerte, die während des Dritten Reiches konfisziert worden waren, sowie die verwahrlosten jüdischen Friedhöfe. All das konnte ich rund um Halberstadt und in der Stadt selbst erleben. Hinzu kamen Erzählungen aus dem besetzten Paris, Eindrücke aus Israel und Recherchen in der Schweiz - und so fügte sich der Plot des Romans in Windeseile wie ein Puzzle zusammen"
„Wie meine anderen Bücher Der Magnetberg und Die Saalbergs wurde auch Der amerikanische Offizier sofort vom Rowohlt Theaterverlag übernommen. Alle meine Romane sind nicht nur Familiengeschichten, sondern zugleich spannend erzählte und sorgfältig recherchierte zeitgeschichtliche Werke. Ich bin überzeugt, dass sie sich hervorragend zur Verfilmung eignen würden – und habe die Hoffnung darauf noch nicht aufgegeben. Bisher jedoch scheiterten alle Verhandlungen daran, dass eine solche Produktion sehr kostspielig wäre, vor allem wegen der wechselnden Schauplätze"